Wie sie sich mental auf die Geburt vorbereiten können
Wenn man das Wort Geburt erwähnt, kommen automatisch mehrere verschiedene Emotionen hoch – Freude, Angst, Aufregung und Verunsicherung. Alle Empfindungen sind völlig normal und es ist nichts falsch daran, dass sie präsent sind. Dies liegt daran, dass Sie online und unter Freundinnen viele verschiedene Tipps und Erfahrungsberichte finden, die von Müttern rund um die Geburt geteilt werden. Egal, ob diese Erfahrungen positiv oder negativ sind, kann man sagen, dass jede Geburtserfahrung einzigartig ist.
Die Geburt eines Kindes gilt in der Gesellschaft als einer der schönsten Momente des Lebens. Sicherlich ist die Geburt Ihres Babys ein außergewöhnliches Ereignis, aber für viele Schwangere ist es auch ein Moment, vor dem sie große Angst haben. Häufig hat man Angst vor der Geburt und ein Gefühl von Beklommenheit, daher ist es gut, Techniken zu erlernen, um seine Ängste in Griff zu bekommen oder sie zumindest zu reduzieren.
Es ist äußerst wichtig, dass Sie über den Geburtsvorgang gut informiert sind. So wissen Sie, was Sie erwartet und können sich auch mental und physisch darauf vorbereiten. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf die psychische Bereitschaft der Mutter, die von vielen Faktoren beeinflusst werden kann.
6 Tipps für eine einfachere Geburt
Weltweit und auch in Österreich werden zunehmend psychologische Vorbereitungen zur Geburt eines Kindes eingesetzt, die allein oder in Kombination mit Medikamenten wirken können. Ihr größter Vorteil ist die Flexibilität, da jede Schwangere die Techniken wählen kann, die für sie am besten geeignet sind.
Mentaltraining hat viele Vorteile, hier führen wir einige an:
- Kürzere Geburtszeit
- Geringeres Schmerzempfinden
- Fokussierte Schmerzbehandlung
- Leichteres Entspannen
- Konzentration auf positive Gedanken
- Gestaltete Geburtsstrategie
Am einfachsten ist es, wenn Sie zuerst mit Ihrem Arzt oder Gynäkologen über die Techniken der psychologischen Vorbereitung sprechen, aber es schadet natürlich nicht, selbst herauszufinden, was es alles gibt. Wir haben unten nur ein paar Möglichkeiten für die Vorbereitung aufgelistet, aber es gibt natürlich noch viele mehr.
1. Informieren Sie Sich
In der Schwangerschaft wollen Sie alle zum Geburtsverlauf beraten, Mütter erzählen Ihnen ihre Geschichten aus der Gebärklinik und Sie haben auf Blogs und Online-Plattformen viele widersprüchliche Informationen zur Geburt eines Kindes gefunden. Tatsache ist, dass die Geburt für jede Mutter völlig anders ist, daher gibt es keinen einzigen Ratschlag, wie man sich am besten darauf vorbereitet. Es hilft auf jeden Fall, sich vor der Geburt gut über alle Faktoren, die damit einhergehen, zu informieren.
Informieren Sie sich gut über die Verfahren, denen Sie begegnen können – wie Sie auf Wehen reagieren, wann Sie in die Gebärklinik gehen müssen und was Sie bei der Ankunft benötigen, welche Emotionen Sie überwältigen und wie Sie sich entspannen können, um Ihre Schmerzen zu lindern. Nur wenn Sie informiert sind, wissen Sie, was Sie erwarten können und haben weniger Angst vor der Geburt.
2. Gebärpositionen
Neben der Information über die Abläufe und Emotionen, die den Gang in die Klinik und die Geburt begleiten, ist es gut, dass Sie auch die unterschiedlichen Gebärpositionen kennen. Neben der traditionellen Rückenlage gibt es viele andere, die Ihre Schmerzen lindern und die Wehen beschleunigen können. Informieren Sie sich rechtzeitig über alle und üben Sie sie zu Hause, damit Sie genau wissen, wie Sie entbinden möchten.
Neben der Kenntnis der Gebärpositionen ist es auch gut, die verschiedenen Positionen zu kennen, die den Schmerz vor der Geburt lindern und sie sogar beschleunigen können. Auf der Seite zu liegen, ein wenig herumzugehen und zu sitzen sind Positionen, die Ihre pränatale Bedingung verbessern können. Informieren Sie sich über die jeweiligen Vorteile und probieren Sie sie zu Hause aus. Auf diese Weise können Sie auch dem Personal der Klinik mitteilen, was zu Ihnen passt und wie sie Ihnen am besten helfen können.
3. Visualisierung
Visualisierung ist eine Technik, die Meditation mit mentalen Darstellungen oder Bildern kombiniert, die wir täglich verwenden, um Ziele zu erreichen. Werdende Mütter können es auch als Vorbereitung auf die Geburt verwenden. Bei der Visualisierung konzentrieren Sie sich auf den eigentlichen Geburtsverlauf, der kurz und einfach sein sollte, und auf Ihre eigene Geburtserfahrung. Mit dieser Technik können Sie auch Gedanken oder Aussagen üben, die Ihnen helfen, den Schmerz zu überwinden oder zumindest zu entspannen.
Damit die Visualisierung während der Geburt funktioniert, ist es wichtig, dass Sie sie üben, bevor Sie in die Entbindungsklinik gehen. Suchen Sie sich einen ruhigen Ort, an dem Sie sich sicher und entspannt fühlen. Versuchen Sie, sich die Geburt zu visualisieren, Ihren Körper während der Geburt und die Zeit danach. Je genauer Sie sind, desto einfacher wird es Ihnen dann bei der Entbindung fallen. Dies macht Sie auch selbstbewusster und bereit für alles, was Sie erwartet.
4. Finden sie Ihren Geburtspartner
Wenn es um die mentale Geburtsvorbereitung geht, ist es gut zu wissen, auf wen man sich verlassen kann. Die emotionale Unterstützung der ausgewählten Person erleichtert nicht nur die Geburt, sondern auch die Schwangerschaft, daher ist es wichtig, die richtige Person auszuwählen. Es könnte Ihr Partner, ein Elternteil, eine gute Freundin oder eine Hebamme sein. Das Gefühl, eine Person an Ihrer Seite zu haben, der Sie vertrauen können, die Ihnen hilft und Ihnen emotionale Unterstützung bietet, kann Ängste und Beklommenheit abbauen. Studien haben gezeigt, dass sich eine gute emotionale Unterstützung durch einen geliebten Menschen direkt positiv auf das psychosoziale Erleben der Schwangerschaft und der späteren Mutterschaft auswirkt.
5. Hypnose
In den letzten Jahren ist die Hypnose als psychologische Vorbereitung wieder populär geworden, vor allem aufgrund der besseren psychischen Bereitschaft der Mutter und ihrer aktiveren Rolle bei der Geburt. Hypnose ist eine Entspannungstechnik, bei der schwangere Frauen einen Zustand erhöhter Aufmerksamkeit und Konzentration erreichen, während sie negative Gedanken und Sorgen ignorieren.
Hypnose als Methode hat sich in mehreren Studien als sichere und natürliche Form der Geburt erwiesen, die nicht länger dauert als andere Geburtskurse. Es wird empfohlen, sich 3–5 Therapien zu unterziehen, bei denen Sie lernen, sich zu entspannen, die Schmerzwahrnehmung zu reduzieren und die Angst vor der Geburt abzuschütteln. Sie können das erlernte Wissen auch später in verschiedenen Lebenssituationen anwenden.
Vorteile der Hypnose:
- Weniger Komplikationen während der Geburt
- Weniger Bedarf an PDA (Peridural-Anästhesie)
- Stärkere Beteiligung / Mitarbeit
- Höhere Zufriedenheit während und nach der Geburt
- Positives Geburtserlebnis
- Weniger Erschöpfung
- Kürzere und weniger schmerzhafte Geburt
- Kürzere Zeit in der Klinik
6. Atemtechniken
Atemtechniken werden seit langem zur Entspannung und Konzentration eingesetzt und werden daher auch bei Schwangeren immer beliebter. Auch zu finden beim Geburtsvorbereitungskurs. Obwohl es seltsam klingt, kann falsches Atmen die Geburt und ihren Verlauf erschweren. Bevor Sie entbinden, schauen Sie sich verschiedene Techniken an, probieren Sie sie zu Hause aus und finden Sie heraus, welche Ihnen am besten gefällt. Es gibt nicht nur eine Technik, die für alle funktioniert, also machen Sie sich keine Sorgen. Finden Sie diejenige, die für Sie am besten funktioniert.
Atemtechniken:
- Tiefes Einatmen: Eine einzige tiefe und übermäßige Inhalation vom Bauch durch die Nase lässt mehr Sauerstoff fließen und entspannt Sie. Sie können es bei Wehen verwenden.
- Fokuspunkt: Versuchen Sie, einen Punkt zu finden, auf den Sie sich konzentrieren können, und atmen Sie langsam. Ein Punkt kann ein Objekt oder eine Person sein, aber Sie können auch Ihre Augen schließen und sich einen sicheren Raum vorstellen, der Sie beruhigt.
- Wort: Wählen Sie ein Wort oder eine Phrase, die Sie bei jedem Ein- und Ausatmen aussprechen. Es soll ein motivierendes oder beruhigendes Wort sein, an das Sie sich leicht erinnern werden.
- Zählen: Sie können sich auch selbst helfen, indem Sie beim Atmen zählen. Zuerst einatmen und währen bis 4 zählen, dann beim Ausatmen wieder bis 4 zählen. Dies wird Ihnen helfen, sich zu entspannen und Ihre Atmung zu verlangsamen.
Es gibt viele Möglichkeiten der psychologischen Vorbereitung. Nehmen Sie sich Zeit und seien Sie gut informiert über alles, was während der Geburt passiert, damit Sie den besten Weg für sich selbst wählen können. Die psychologische Bereitschaft wird Ihnen die Geburt auf jeden Fall erleichtern, aber Sie können sich auch für eine Geburt ohne mentale Vorbereitung entscheiden. Wie Sie wissen, jede Mutter weiß am besten, was für sie gut ist.
Quellen:
- https://ntmconline.net/how-to-prepare-for-delivering-a-baby/
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/8085542/
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19234965/
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6767938/
- https://www.nosecka.net/porod-s-pomocjo-hipnoze/
- https://www.beaumont.org/treatments/breathing-exercises-visualization